Montag, 25. Mai 2009

Ein Rundgang durch die Luangwa Wilderness Lodge

Das Erste was man von der Lodge wahrnimmt, wenn man durch den Luambe Nationalpark fährt, ist das Schild mit der 3km-Marke. Nach wenigen Minuten mitten durch den Busch eröffnet sich plötzlich die Einfahrt, wo man bereits freudig erwartet wird.
Zunächst betreten wir das Reich von John. Unser immer lächelnder Chefkoch zaubert gemeinsam mit Stanley in der komplett offenen Küche täglich Leckereine aller Art. Hierzu steht ihnen entweder das offene Feuer oder ein Ofen den man in Deutschland bestenfalls im Heimatmuseum finden würde zur Verfügung. Da die beiden gerade ihr Repertoire erweitern, haben wir die Chance ab und an mitzumischen, was allen großen Spaß macht. – Ihr seht, um unser leibliches Wohl müsst ihr euch keine Sorgen machen. – Auch Samaria, die einzige Frau unter den Mitarbeitern der Lodge, trifft man hier oft. Sie ist die gute Seele, die dafür sorgt, dass z.B. unsere privaten Unterkünfte immer sauber und ordentlich sind.
Folgen wir dem Pfad an der Küche vorbei, erreichen wir nach wenigen Metern die Lapa. Dies ist der Speise- und Aufenthaltsraum der Lodge, der direkt am Fluss gelegen ist und somit einen fantastischen Ausblick auf unsere trägen Nachbarn, die Hippos bietet. In der Lapa, die mit Bambus verkleidet ist, befindet sich ein kleiner Shop, im dem handgefertigte Produkte der Community Projekte angeboten werden, sowie eine Bar. Auch abends kann man hier fantastisch an der Feuerstelle sitzen und den Tag ausklingen lassen.
Von hier aus führen verschiedene kleine Wege zu fünf auf Holzpfählen stehenden Safarizelten und zu dem größeren Familienhaus. Hier trifft man meist den immer gut gelaunten Peter, der der stellvertretende Lodge Manager ist und einige geschäftige Mitarbeiter die sich um die Anlage kümmern. Aber vor allem in der Mittagszeit von 12 – 14 Uhr, in der die Lodge wie verlassen wirkt, lohnt sich ein Spaziergang. Dann tummeln sich rund um die Zelte und die Küche ein riesiges Rudel Affen, die sogar schon versucht haben uns unseren frisch gebackenen Kuchen zu klauen.
Neben dem Familienhaus beginnt der Privatbereich der Lodge, der fast einem kleinen Dorf ähnelt. Zunächst fällt das ebenfalls direkt am Flussufer gelegene Manager-Haus mit Terrasse in unseren Blick, in dem Björn und Jessi leben. Schaut man sich um, sieht man rund um die Brunnenanlage weitere fünf Rundhäuser. In einem dieser wohnt Joe, der für alles Technische, Mechanische und Handwerkliche in der Lodge zuständig ist. Sein Arbeitsplatz, der sich etwas außerhalb findende Workshop, gleicht einem Abenteuerspielplatz für große Jungs, auf dem u.a. etliche Landrover, Traktoren etc stehen. Auch wir wohnen in einem solchen Rundhaus, die aus Schlaf- und Badezimmer bestehen. Mehr braucht man ja auch nicht, da man sich eh ständig draußen aufhält. So kommt es, dass die Terrasse von Björn und Jessi natürlich hoch frequentiert ist, da wir fünf dort essen und auch unsere Pausen verbringen. Von hier aus haben wir sogar schon des Öfteren ein Rudel Elefanten mit Jungen beobachten können. Abends ist es traumhaft hier den Sonnenuntergang zu beobachten und im Schein des Lagerfeuers den unbegreiflich schönen Sternenhimmel, wie man ihn in Europa nie sehen würde, zu beobachten.

Freitag, 22. Mai 2009

Sambia

Nun sind wir schon seid einem Monat in Sambia und seid ca. zwei Wochen im Luambe Nationalpark und wir haben Euch noch gar nichts von unserem neuen Zuhause berichtet.
Sambia liegt auf einem über tausend Meter hohem Plateau, das von tiefen Täler und Senken umgeben ist. Deshalb gibt es soviel spektakuläre Wasserfälle im Land, von denen die Victoriafälle des Sambesis die berühmtesten sind. Sambia wird des weiteren durch zwei Flusssysteme getrennt: dem Einzugsgebiet des Sambesis im Süden und dem des Kokgo im Norden.

Der Fluss Luangwa der durch den Luambe Nationalpark fließt mündet im Sambesi. Das ganze Jahr über hat Sambia ein mildes tropisches Klima, es gibt dennoch ein kühle Trockenzeit von Mai bis September mit Temperaturen zwischen 15 und 27 Grad. Im Juni und Juli können die morgendlichen Temperaturen auf bis zu 10 Grad absinken, Nachts sogar auf 4,5 Grad. Die heiße Trockenzeit ist im Oktober und November mit Temeraturen zwischen 24 und 32 Grad.
Die Sambische Bevölkerung besteht zu 98% aus Schwarzafrikanern. Im gesamten Land spricht man über 72 verschiedene Bantusprachen. Sambia gehört zu den Ländern mit der höchsten HIV Infektionsrate. Die erklärt den starken Rückgang der Lebenserwartung in den letzten 15 Jahren von 60 (1990) auf inzwischen nur noch 37 Jahren.
Im Jahr 2006 gab es 750 000 Aids Waisen in Sambia. Die meisten der Waisen werden keine formale Schuhlausbildung erhalten. Sechs Prozent der Waisen leben auf der Straße und nur ein Prozent finden einen Platz im Waisenhaus.
80% der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig und weitere 14 % im Bergbau. Trotz aller wirtschaftlichen Anstrengungen zählt Sambia nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt: noch 2005 belief sich der Anteil der Bevölkerung welcher über weniger als 1 US Doller pro Tag verfügt auf 64% .
Der Luambe Nationalpark in dem wir uns befinden, liegt zwischen den berühmten North- und South Luangwa Nationalparks im Osten Sambias.
Das Luangwa Tal war einst berühmt wegen seines großen Tierreichtums. Doch massive Wilderei setzte der Tierwelt so zu, dass der nördliche Teil des Luangwa Tals in den 80er Jahren als leergeschossen galt. Doch mittlerweile ist wieder ein Anstieg des Tierreichtums zu verzeichnen. Der Park ist Heimat von mehr als 100 Säugetierarten und 400 Vogelarten.

Sonntag, 17. Mai 2009

This is Africa – Unser 78,5 Stunden-Anreise zur Lodge

Am 7. Mai stiegen wir um 6.30 Uhr in das bestellte Taxi, um uns endlich auf den Weg zu unserem neuen Zuhause zu machen, welches wir laut Plan am Abend erreichen sollten. Voller Vorfreude fuhren wir zum Flughafen in Lusaka um von dort aus erst mal mit einer kleinen Propellermaschine nach Mfuwe zu fliegen. Pünktlich um 9.10 Uhr landeten wir auf dem „Internationalen Flughafen von Mfuwe“, der aus einer Landebahn von 2,7km Länge und einem kleinen Gebäude für An- und Abflug besteht. Das Gepäcklaufband ist dort eine Kiste, in die nach und nach die Gepäckstücke der Passagiere gelegt werden.
Vereinbart war, dass Björn (Conservation Manager) und Jessi (Lodge Managerin) uns am Flughafen abholen sollten. Jedoch konnten wir sie nirgends finden. Wie sich später herausstellen sollte, waren die beiden auf dem Weg zu uns mit dem Auto im Nirgendwo liegen geblieben. Nachdem wir also eine Weile gewartet hatten, kontaktierten wir Claudia (Vorstandsvorsitzende des CCSC). Sie arrangierte daraufhin den Flughafentransfer zu der nahe gelegenen Kafunta River Lodge.
Am Samstag den 9. Mai konnten wir uns dann um 16.00 Uhr endlich, nachdem das Auto repariert war, auf den Weg machen. Vorher erlebten wir aber noch ein Stück Afrika, als wir zwei in Mfuwe noch für unser Team für die kommende Woche einkaufen waren. Mit europäischen Supermärkten ist das natürlich nicht zu vergleichen. So gab es aber beim Fleischer immerhin ein paar Kühlruhen aus denen wir uns etwas zusammenstellen konnten. Auf dem Dorfmarkt wurde uns dann nahe gelegt, das wir gerecht bei allen vier Ständen einkaufen sollten. Natürlich waren wir hier die Dorfattraktion.
Da wir aber noch immer nicht die normale Strecke zum Luambe Nationalpark nehmen konnten, bedeutete dies für uns einen großen Umweg fahren zu müssen. So landeten wir nach vier Stunden Fahrt in Chipata, in den Bergen nahe der malawischen Grenze. Bei Dean’s, einer Unterkunft für Backpacker, bekamen wir glücklicherweise noch zwei Zimmer und etwas zu essen.
Früh am Morgen des 10. Mai wollten wir um 6.30 Uhr los, jedoch war der Landrover kein Frühaufsteher denn er wollte einfach nicht anspringen. Glücklicherweise liegt Dean’s an einem Berghang, so dass wir den Landrover in die richtige Position brachten und ihn schließlich rollend anlassen konnten.
Nach sehr holprigen vier Stunden Fahrt stoppten wir in Lundasi, einem winzigen Grenzort, um zu tanken und uns Kekse zum Frühstück zu holen. Nach weiteren holprigen zwei Stunden erreichten wir endlich die Schranke des Luambe Nationalparks, wo uns die ersten aufgeregt winkenden Kinder entgegen gerannt kamen.
Die letzte Stunde der Fahrt führte uns querfeldein, hindurch durch eine üppig blühende Landschaft, vorbei an einigen winzigen Siedlungen, über kleine Bachläufe, bis Björn schließlich mitten im Nirgendwo rechts abbog. Mit einem Tempo von 5 km/h erreichten wir endlich nach 78,5 Stunden unser neues Zuhause, die Luangwa Wilderness Lodge.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Neue Schnappschüsse der letzten Tage

Freitag, 8. Mai 2009

Endlich ein Lebenszeichen

Leider sind die Internetverbindungen hier in Afrika sehr langsam, weswegen es schwierig für uns ist Einträge und Fotos hochzuladen. Dennoch möchten wir euch ein kurzes Update über unsere bisherige Reise geben.
In den letzten 12 Tagen waren wir, wie ihr schon sehen konntet, bereits in Kapstadt. Dann ging es weiter nach Johannesburg, Lusaka, Livingstone, Lusaka und schließlich nach Mfuwe. Livingstone war wegen der Victoria Wasserfälle, eines der sieben Naturweltwunder, ein absoluter Höhepunkt. Für die ersten Minuten waren wir sprachlos - ein solch großartiges Naturereignis hatten wir beide noch nicht gesehen.
Gestern sind wir schließlich in Mfuwe, einem Ort der etwa sechs Stunden Fahrzeit von unser Lodge entfernt liegt, angekommen. Da Björn und Jessi mit dem Auto liegen geblieben sind, konnten Sie uns nicht wie vereinbart vom Flughafen abholen. Demenstprechend mussten wir kurzfristig umorganisieren und landeten dann letzendlich in der wunderschönen Kafunta River Lodge mitten im South Luangwa National Park. Da wir schon früh hier waren, konnten wir den ganzen Tag auf der Terasse die Tiere beobachten. Gesehen haben wir u.a. Hippos, Pukus, Affen, Elefanten mit Baby und sogar einige Giraffen. Nach dem Abendessen kamen auch endlich Björn und Jessi nach etwa 38 Stunden hier an. Wir alle waren froh, dass alles auch ohne groß kommunizieren zu können, so gut geklappt hat. Wenn alles klappt, hoffen wir morgen dann zu uns aufbrechen zu können.
Es gibt noch so viel mehr zu erzählen! Deswegen wird es noch den ein oder anderen Nachtrag geben. Und bevor wir es vergessen - Viele Dank für die tollen Gästebucheinträge! Macht weiter so :)

Freitag, 1. Mai 2009

Aktualisierte Bilder aus Kapstadt

Kapstadt

Vor sechs Tagen hat hier unser Abenteuer Afrika begonnen. Entgegen aller Zweifel haben wir es tatsaechlich geschafft unsere Rucksaecke mit 12 bzw. 13kg zu packen – was zwar nach wenig klingt, sich aber geschultert anfuehlt wie eine halbe Tonne.
In der Kuerze der Zeit haben wir versucht so viel wie moeglich zu erleben. Viel Zeit haben wir an der V&A Waterfront verbracht, den Botanischen Garten und Robben Island gesehen, sind an saemtlichen Straenden rund um Kapstadt gewesen, waren selbstverstaendlich auf dem Tafelberg, haben uns in den Winelands von der Qualitaet der Weine ueberzeugt und auch den suedwestlichsten Zipfel des Kontinents haben wir uns nicht entgehen lassen.
Leider war die Zeit viel zu knapp und ist wie immer viel zu schnell vergangen – Aber eines steht fest, Kapstadt hat uns nicht zum letzten mal gesehen!